Kontaktschwierigkeiten
Wenn ich so an meine ersten Begegnungen mit Whisk(e)y denke, muß ich leider zugeben, daß diese eigentlich nicht so berauschend – gut dieses Wort ist vielleicht etwas ungeschickt – waren. Er schmeckte eigentlich nur scharf nach Alkohol, und wurde ausschließlich getrunken, weil das als cool galt; schließlich ließen sich – meist junge – Film- wie Rockstars über Jahrzehnte am liebsten mit der obligatorischen Jack Daniel's Flasche in der Hand ablichten.
Weichei, das man war, verdünnte man das Gesöff gleich doppelt: ein sehr guter Schuß Coca-Cola und ein paar Eiswürfel ... et voilá, schon konnte man das Zeug runterwürgen!
Single Malt im Argau
Jahrelang verstand ich den ganzen Terz nicht, der um Whisky oder Whiskey gemacht wurde, bis ich durch glückliche Fügung bei einer ehemaligen Arbeitskollegin meiner Frau von deren Mann zu einem guten Single Malt Whisky eingeladen wurde. Zuerst lehnte ich noch dankend ab und berichtete von meinen bisherigen Erfahrungen, was ihn aber nur animierte mich fast schon zu drängen.
Verwundert sah ich nun, wie er dafür lustig aussehende Gläser mit kleinen Deckelchen aus dem Schrank zauberte. Vorsichtig füllte er den Whisky ein und deutete mir ihm zur Spüe zu folgen. Scheinbar schien ihm Whisky auch nicht so zu schmecken, oder warum wollte er ihn jetzt wieder wegkippen? Aber weit gefehlt! Er ließ mich am Glas schnuppern, gab nur wenige Tropfen Leitungswasser zu, und der Geruch war auf einmal voluminöser, aromatischer und sogar richtig appetitlich. Von da an war auch ich ein Jünger.
Schottisches Gold
Durch einige orientierungs-Tastings bei Bekannten und/oder in lokalen Pubs bildet sich, neben speziellen Vorlieben, auch ein Geschmacksbewußtsein aus, über dessen Schlüsse sich bei Verkostungen vornehmlich streiten läßt. Um auch andere daran teilhaben zu lassen, finden sich auf diesen Seiten nicht nur Hinweise zum Verkosten, sondern eben auch etliche Verkostungsnotizen beziehungsweise -besprechungen.